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Was ist Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit – Verantwortung und Verpflichtung für Gegenwart und Zukunft

Nachhaltigkeit, was ist das eigentlich? Der Grundgedanke der Nachhaltigkeit: Wir dürfen nicht heute auf Kosten von morgen leben! Wir sollen nicht mehr verbrauchen, als künftig wieder bereitgestellt werden kann.

Der Begriff und die Idee der Nachhaltigkeit wurden bereits im 18. Jahrhundert in der Forstwirtschaft geprägt: nur so viel Holz abschlagen, wie auch nachwachsen kann. So ist dafür gesorgt, dass der Wald für die zukünftige Nutzung zur Verfügung steht und auf Dauer seinen Wert behält. Diese Überzeugung hat sich später aus dem forstwirtschaftlichen Kontext gelöst, weiterentwickelt und Eingang in die Wissenschaft gefunden.

Nachhaltigkeit wird dabei als „ethisches Prinzip“ verstanden, das als Querschnittsthema eine ganzheitliche Betrachtung von gesellschaftlichen Herausforderungen einfordert. Dabei wird die Verantwortung für die heute lebenden Menschen mit der Verantwortung für zukünftigen Generationen verbunden. Sie gilt jedoch nicht nur für die Politik, sondern auch für das Handeln eines jeden Einzelnen. Nachhaltigkeit beschränkt sich nicht einzig auf den Umwelt- und Naturschutz, sondern beschäftigt sich auch mit den Themenfeldern Ökologie, Ökonomie und Soziales.

Eine Definition enthält der Bericht „Unsere gemeinsame Zukunft“ der Brundtlandt-Kommission der Vereinten Nationen aus dem Jahr 1987. Nachhaltig sei eine gesellschaftliche Entwicklung nur dann, wenn sie „den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“ Nachhaltigkeitspolitik wird als ein Geflecht verstanden, in dem insbesondere einzelne Politikbereiche nicht mehr getrennt voneinander betrachtet werden können. Es gilt vielmehr, sie miteinander zu verknüpfen und ausgewogen weiterzuentwickeln. Dabei macht Nachhaltigkeit nicht an den Ländergrenzen Halt, sondern entfaltet sich auch in der internationalen Zusammenarbeit.

Nachdem die Idee der nachhaltigen Entwicklung erstmals 1992 auf dem UN-Gipfel von Rio de Janeiro als globales Leitbild verankert worden ist, haben die Staats- und Regierungschefs der 193 Mitgliedstaaten am 25. September 2015 in New York die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, den „Zukunftsvertrag“ für die Welt, verabschiedet. Dahinter steht die Überzeugung, dass sich globale Herausforderungen nur gemeinsam bewältigen lassen und hierfür das Leitprinzip der nachhaltigen Entwicklung konsequent in allen Politikbereichen und in allen Staaten angewandt werden muss. Denn eine nachhaltige Politik betrifft nicht nur Artenvielfalt, Klimaschutz, Ressourcen- und Energieverbrauch, sondern auch die Entwicklung der Finanzmärkte, die Schuldenlast der öffentlichen Haushalte und die Innovationsfähigkeit von Volkswirtschaften. Gleichzeit geht es auch um den inneren Zusammenhalt der Gesellschaft, um Ernährung, Gesundheit, Gleichberechtigung und soziale Sicherungssysteme.